Deutschen in s`Arenal oder die Engländer in Magaluf??
Was der "Ballermann" in s`Arenal für viele Deutsche, ist die "Punta Balena" in Magaluf - für die Engländer.
Die Beiden Ausgehpartymeilen liegen etwa 20 km von einander entfernt.
Die Deutschen sagen von den Briten: Die sind alle tätowiert, können nicht tanzen und saufen doch nur!!
Und die Engländer meinen zu den Germanen: Die Deutschen sind doch alle konservativ und langweilig!!
Ich denke, in s`Arenal wird genau so viel gesoffen wie in Magaluf, nur anders halt. Im letzteren Ort fängt man zum Frühstück und im ersten erst am Mittag an zu zechen.
Frei nach dem Motto: „Nur nüchtern bin ich schüchtern“.
Reporter der Mallorcazeitung haben vor ein paar Jahren den Ultimativen Vergleich gemacht und kamen zu dem Ergebnis:
Wenn es um exzessives Feiern geht, sind die Briten nicht zu schlagen. Sie schrecken vor absolut nichts zurück. In und rund um die Kneipen und Pubs geht es zu, wie in Bud-Spencer-Fimen. „Wir trinken halt gern“ geben sie lapidar zur Erklärung.
In den Jahren ist schon manches Kneipen Mobiliar zu Bruch gegangen. Der Kneipier von „Uncel Tom`s Bar“ sagte: Ich werde mich nie daran gewöhnen, aber was soll’s, solange die Kasse stimmt, ist es mir egal!
Briten verkleiden sich auch mal gern, wenn sie in Magaluf auf die Piste gehen.
Man sichtete u. a.: Drei Frauen in mittlerem Alter in knappen Politessenkostümen, aus denen allerlei heraushing. Kaum haben sie einen nicht mehr ansprechbaren betrunkenen Kerl entdeckt, wird dieser kurzerhand an einen Zaun gekettet. In Supermannkostümen torkelt eine Sechsergruppe Männer die Straße entlang. Oder eine Horde Männer in Baströckchen, keiner kann mehr wirklich geradestehen. Und zu guter letzt eine Gruppe strauchelnder Stewardessen, die keinen Plan haben, wo es nun hin gehen soll.
Und wenn sich betrunkene Briten zum Kräftemessen mitten auf die Straße begeben und in einer zwanziger Reihe Liegestütze üben, traut sich kein Autofahrer zu hupen.
Ortswechsel: Schauen wir mal rüber nach s`Arenal. Um 21.30h auf der Schinkenstraße. Die Besucher sehen aus, als seinen sie gerade aus dem Winterschlaf erwacht – im Vergleich zu den agilen Briten. Die Meisten stärken sich an einer der zahl-reichen Buden für den Abend mit einem halben Meter Currywurst. Gegen 23h steuern die Reporter auf die Großraum-Disco Mega-Park zu. Die Tische sind voll und die meisten ihrer Besetzer auch. Überall stehen Humpen mit rosa-weißen Strohalmen rum. Einige Tische haben Zapfsäulen zur Selbstbedienung.
Die Teilnehmer dieser Gruppen haben einen festen Betrag gezahlt und können den nun „Absaufen“.
Die Stimmung ist mäßig. Die Besucher des Partyparks wirken ein wenig verhalten und verkrampft. Die Atmosphäre eher langweilig. Aus den Lautsprechern dudeln Schunkellieder, aus den Hähnen fließt gutes Bitburger. Gegen Mitternacht werden die ersten Wunderkerzen angezündet. Deutsches Wohlfühlklima macht sich breit. Hier ist niemand verkleidet, die Frauen tragen saubere Jeans und T-Shirts mit der Aufschrift „German but sexy“.
Die Nachfrage bei einem Kellner, wann es denn hier mal richtig losgeht, wurde sehr unwirsch beantwortet: Was wollt ihr denn, ist super Stimmung hier. Mehr geht hier zurzeit nicht, schließlich ist es erst Juni!
Die Reporter zogen weiter. Draußen auf der Straße reihte man sich in den Strom bierseliger Holidayfans in Richtung Riu-Pallace ein. Ein eifriger Anwerber empfängt die Menschen mit aufgerissen Armen: Stopp! Im Riu Striptease, stündlich neue Mädels, super Cocktails, heißer Schuppen!
Am Eingang der Lokalität erhält jeder eine Lochzahlkarte. Bei Abholung eines Getränks an der Theke wird abgeknipst. Wie das Bezahlsystem funktionier versteht kaum einer. Außerdem erhält jeder Gast ein kostenloses Ansteckblinklämpchen, das bei Flirtbereitschaft Von Striptease weit und breit nix zu sehen. Außer ein paar GoGo-Girls und Boys, die auf hin und wieder auf einem Tisch akrobatische Verrenkungen machen.
Gegen 2h schrieben die beiden in ihr Testtagebuch:
In s`Arenal: „Fröhlich feiernde, teilweise etwas gelangweilte Leute, Stimmung befriedigend. Gezügelte Gemütlichkeit siegt über unkontrollierte Ausgelassenheit.“
Schnell noch mal rüber nach Magaluf, um zu sehen wie es da aussieht. Um 4.50h sind die Straßen noch genau so voll wie am frühen Abend. Gegen 5.30h schrieben sie in ihr Testtagebuch: „Ausgelassene Stimmung. Briten total überschnappt.“
erstellt 2008