Die Insel im Wind - Mallorca
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Etwas hinzugefügt und bearbeitet am 28.07.2013
- 10.07. - 11.07.

10.07.2008 

Orient – nur der Name des kl. Ortes fasziniert mich seit ein paar Jahren. Nie hatten wir es geschafft dort hin zufahren, oder schlicht weg vergessen. Heute lag weiter nichts an, wir wollten schauen was zu packen war, ggf. noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und auf der „heimischen Meerblickterrasse gammeln.

Kurzerhand verbanden aber dann doch noch wir einen kurzen Besuch in Orient, mit dem Einkaufcenter "Port Pi" in Palma, auf dem Rückweg. 

Wir fuhren in Richtung SollerTunnel und bogen auf ca. halber Strecke dem Hinweisschild Bunyola - „ORIENT“ nach links. Die Straße ist gut ausgebaut, aber nicht sehr breit und lässt sich wunderbar fahren.

Orient ist nur ca. 26 km von Palma entfernt und doch trennen die beiden Orte „Lichtjahre“. Palma ist eine moderne Stadt. In Orient dagegen - scheint die Zeit langem still zu stehen.

Als wir uns dem Örtchen näherten, sah ich Arbeiter, die auf einer Apfelplantage arbeiteten. Hier gedeihen  herrlich süße und wohlschmeckende Äpfel, die aber leider auf dem EG Markt - wegen ihrer geringen Größe keine Chance haben. 




Kaum waren wir am Ortseingang, da waren wir auch schon wieder draußen, so winzig ist diese Dorf.

Eine ausführlichere Beschreibung findet ihr, 
wenn hier geklickt wird:
  => - Orient

 
11.07.2008

Ätzendes Weckergepiepe erreiche meine Ohren, das konnte doch nicht sein. Von der Sonne war noch nichts zu sehen. Mein Angetrauter hatte den Wecker auf 6.20h gestellt und musste erst in zwei Stunden los. Was hatte er noch vor?? 
Ach ja, ich vergaß: Mein Mann wird nur zweimal im Jahr hektisch und zwar wenn er auf die Insel will und wenn er wieder weg muss. Letzteres war nun der Fall.

Schade, obwohl mir die knappen 3 Wochen wie eine kleine Ewigkeit vorkamen, waren sie nun doch ganz plötzlich schon wieder vorbei.

Wir beluden unser Motorrad und er startete um 8.38h, bei 24° von Cala Fornells aus, zum Hafen in Palma, die Fähre legt gegen 10h in Richtung Festland ab.

Eine große Möwe saß auf dem Dachschornstein der Wohnung unserer Hamburger Freunde und krächzte ihm zum Abschied ein Liedchen. 
Um 10.35h sah ich die Schellfähre am Horizont vorbei schippern und schickte ihr einen Windkuss hinterher.

Kann man sie erkennen???


Nun hatte ich sturmfrei Bude. Mal sehen was ich mit der restlichen Zeit alleine anfing?? Irendwie wünschte ich mir, dass  schon "Morgen" wäre und wir uns am Flughafen wiedersehen.

Zuerst stopfte ich die Wäsche in die Maschine bei unseren Bekannten. Lt. Absprache mit ihnen, verlasse ich die kl. Wohnung so, wie ich sie vorgefunden habe. Nur so bleiben die Konditionen seit sieben Jahren die Selben. 

Und dann trotelte ich noch mal ins "Dorf Peguera" um mir ein Flatterhemd zu kaufen. 


14.04h die erste SMS: Wir legen eben in Barcelona an, bis dann. 

16.01h die zweite: Bin an der Spanischen Grenze und tanke. Es sind 30°. Der "Himmel hat geschlossen" und zeigt eine graue Wolkendecke. 

Oh weia, das konnte ja heiter werden. Die Voraussagen waren vom Wetter her gesehen, alles andere als gut. 

Und ich saß hier - das Termometer zeigte auch 30° aber bei blauem Himmel u. leichtem Wind im Schatter unserer Terrazza. Zwischendurch fuhr mal ein Boot vorbei und am frühen Nachmittg, ein mit lauter Musik beschallter "Sangria-Katamaran". 


Gegen 19h rief mein Sohn an, frage wie die Lage sei und erzählte, dass in deser Woche zwei seiner Freunde Väter geworden waren. Das war eine wirklich schöne Nachricht!!

19.34h die dritte SMS: Bin 150 km vor Lyon,- einmal in einen kurzen Schauer gekommen, jetzt scheint die Sonne wieder. 

Erst als die Sonne sich nach den 20h Nachrichten langsam verkrümmelte, begann mein Magen seine Wände zu verkleben und mir fiel schlagartig auf, dass ich den Berg runter ins "Dorf" um mir bei Casa Pepe einen Salat zu besorgen. Zu meinem erstaunen hatten sie sogar Rucolasalat, fertig gewaschen - sowie ich es gern hab. Den brauchte ich nur noch in eine schöne Knobimarinate zu tunken und gut war es. 

Ein wenig aus der Puste traf ich auf der Rücktour eine liebe Frau, mit ihrer Tocher und Enkelsohn, zu der ich im letzten Jahr, am letzten Urlaubtag - so richtig Kontakt gefunden hatte. 
In den ganzen Wochen schaute ich immer wieder zu Ihrer Wohnung - aber es gab keine Anzeichen, das jemand "zu Hause" war.

Hier ein kl. Auszug aus meinem Reistagebuch 2007: 

Ich verabschiedete mich von den „lieben Offenbachern“ und wünschte ihnen alles Gute. Wir freuten uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr. Ich versprach dem Hausherrn, der mit seinem Lächeln die Sonne in den Schatten stellte, ein Exemplar meines Reiseberichtes zuzuschicken. Für sie ging es erst am kommenden Sonntag in Richtung Heimat.  

Schade, dass man sich nicht schon vorher mal auf ein Schwänzchen zusammen gesetzt hatte. Aber genau das wollen wir im Sommer 2008 nachholen.

Wir begrüßen uns herzlich und ich frage zögernd nach dem Herrn Papa? Was dann kam, traf mein Herz wie ein Vorschlaghammer: Manfred war im September 07 verstorben. Wie benommen trabte ich "nach Hause". ........

 
Eigentlich lähmen mich diese 2 Tage, zwischen der Abfahrt meines "Ehegespinstes" und unserem Wiedersehen. 

Schon im letzten Jahr hatte ich akribisch Tagebuch geführt und manche Gegebenheiten haben uns total überrascht. Z. B. wusste mein Mann vorgestern nicht genau, wann die Fähre am Abreisetag losfuhr. Zwei kleine klicke - und ich konnte ihm exakt sagen - um 10h gehts los.

Da ich mich hier für unsere gesamte Urlaubszeit vor Ort beim Internetanbieter "Hote-Sport eingekauft" hatte, las, recherchierte und schrieb ich am Nachmittag noch ein bisschen. 

Als aber immer wieder das strahlende Gesicht von Manfred vor meinen Augen auftauchte, musste ich weg und besuchte Freunde auf ein Insel-Tratsch-Schwätzchen zur Ablenkung.

Vierte SMS 23.22h: Bin jetzt 150 km vor D. Nur leichter Regen. Melde mich morgen Früh, schlaf gut. 

 

 
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Das Leben ist eine Art Waldspaziergang - man muss nur ein bisschen auf den Weg achten, und kann bedenkenlos die Schönheit genießen.
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