Die Gärten von Alfabia erreicht man über die C 711, sie liegen ungefähr 20 km nördlich von Palma an der "Coll de Sóller".
Kurz vor der Soller-Tunnel Einfahrt biegt man nach rechts auf den dazu gehörenden Parkplatz. Von hier aus geht man nach links und kommt dann in eine mit Platanen bewachsenen Allee und schon beginnt eine „Reise“ in eine herrliche, für Mallorca nicht wirklich typische Natur.
Das Landgut diente früher maurischen Wesieren als Sommersitz. Ich hatte gelesen, dass die Gärten aus Arabisch- gemixt mit Spanischer Zeit stammen. Das die Insel vor langer, langer Zeit unter arabischen Einfuß gestanden hat war wusste ich schon. Dies ist auch dokumentiert und man findet ihre Hinterlassenschaften an vielen Orten der Insel. Wie z. B. die Wappen von Arabischen Familien, an den Wänden des Herrenhauses von Alfabia. Aber nicht nur die Araber und Spanier hinter ließen an diesem herrlichen Platz ihre Spuren. Im gesamten Garten findet man "Hinterlassenschaften" vieler Generationen, wie z. B. römisch-andalusisch, gotisch, mit Einflüssen des Rokoko oder der Romantik.
Nachdem wir unseren Eintritt von 4,50 € p. P. losgeworden waren, liefen wir nach links eine Treppe hoch, an deren Ende ein schöner vermooster Brunnen. Man muss evtl. ein Garten- und Pflanzenliebhaber sein um die reichliche Üppigkeit an grün und verschieden Blüten Pflanzen zu erkennen. Ich war begeistert.
Auch in sehr trocken Sommern ist es hier immer grün und angenehm. Der Garten bekommt seine H2O „Nahrung“ aus einer ca. 100m hoch gelegen Quelle der Sierra de Alfabia. Heute befindet sich das gesamte Anwesen in Privatbesitz und wird Landschaftlich genutzt. Hier werden Schafe, Ziegen und Schweine gehalten. Angebaut werden u. a. Oliven, Apfelsinen, Zitronen und die Früchte des Johannisbrotbaumes.
Beim Rundgang durch diesen Garten geht man nicht, man „wandelt“ über kleine Wege und verschlungene Pfade, an deren Rändern Eukalyptus, Bambusbüsche, Kiefern, Palmen, Oliven, Zedern und Akazien Bäume stehen. Immer wieder erhascht die Nase verschiedene Pflanzendüfte. In den vielen kleinen Teichen spiegelten sich das Umfeld hoher Palmen.
Kommen wir zum „Alfabia Haus“, das gar nicht so einfach zu beschreiben ist. Da wir unseren Rundgang, warum auch immer, verkehrt rum begannen, kamen wir am „Hintereingang“ an.
In manchen Räumen hatte ich das Gefühl, einer der früheren Bewohner müssten jeden Moment aus einer der Türen kommen und Hallo sagen.
Gerade hier erkennt man immer wieder die vielen Einflüsse der Menschen über die Jahrhunderte hinweg, die hier gelebt haben.
Ich raffe einiges gesehene jetzt mal - um zum Ende zu kommen.
In der großen Bibliothek, jede Menge alter Bücher, u. a. eines aus dem Jahre 1241. Riesige Bilder, wie z. B eines vom „Großadmiral von Castilla“ D. Pedro de Santacilia y Pax (1592 – 1668).
Der imposante Eingang eines eher kleinen Zimmers, von dem ich sagen würde, das es früher als Wochenbettzimmer gedient hat.
Sehr imposant auch das große Speisezimmer, oder der große Lehnstuhl aus Eichenholz geschnitzt. Der sich seit Jahrhunderten im Haus befindet und in der katalanischen Sprache auch der „Stuhl des Maurenkönigs“ genannt wird. Aus seiner Rückseite sind u. a. Schnitzereien, die Tristan und Isolde zeigen, einmal beim Schachspielen und ein anderes mal im Garten.
Wenn man das Haus wie wir, durch die Eingangstür zum Hof verlässt und dann nach links geht kann man eine sehr schöne alte Ölmühle besichtigen und kann erkennen, wie mühsam diese Arbeit der Ölgewinnung seiner Zeit war.
Für mich war dieser Besuch etwas ganz besonderes.
Öffnungszeiten:
April - Oktober v. 9.30h - 18.30h
November - März v. 9.30 - 17.30h
Samstag v. 9.30h - 13.30h
Wer noch mehr Bilder sehen will, der klickt auf : Jardines de Alfabia